Wer glaubt, auf Agmed steht nur das Portal, irrt sich. Denn in den entferntesten Ecken befinden sich noch Siedlungen, Seen und...das Tal des Schreckens. Kein Mensch - oder Vampir - kennt diesen Ort, nur der Bewohner selbst...
Schließlich landeten sie vor dem Antlitz der Jahrtausend Jahre alten Ruine. Es sah schaurig aus. Moos lagerte auf den Steinen ab und je weiter man die Treppen nach unten sah, desto dunkler war die Umgebung. Während sie langsam die Stufen nach unten, auf dem Weg in den Tempel, das Heiligtum und gleichzeitig das Zentrum der Ruine stiegen, klammerte sich Duncan immer fester an Casavir. "Ich hab Angst", stammelte der kleine.
"Keine Sorge, alles in Ordnung", sagte Casavir. Dann erreichten sie ein Tor. Es war mit Runen verziert und hatte verschnörkelte Ränder. Casavir versuchte, sie aufzudrücken, doch sie war ziemlich schwer. Doch Casavir drückte stärker und langsam und knarzend gab die Tür den Weg in den Tempel frei. Der Anblick, der sich ihnen im Tempel bot, war viel besser als der des Anblicks draußen. Es sah alles so...glänzend aus. 5 Statuen standen in Reihe inmitten des Raumes und an der Wand, die gegenüber zur Tür lag, stand eine größere Statue, die das Aussehen einer Frau hatte. Sie hielt in einer Hand einen grünen Edelstein und in der anderen ein Schwert. Durch den Edelstein wurde der gesamte Raum in einen tiefgrünen Farbton versetzt. Casavir kam es vor, als würde die Luft langsamer durch den Raum gleiten, als wenn sie zögere. Mit fast unhörbaren Schritten schreiteten sie in die Mitte des Raumes, wo sich sekunden später unter tosenden Geräuschen und bebendem Boden ein tiefschwarzes Portal mit weißem Umriss bildete. Nun schien Duncan komplett verängstigt zu sein, da er Casavirs Hüfte mit den Armen umschloss und zitterte wie Espenlaub. Dann mussten sie unweigerlich zurücktreten, da nun der Bewohner des Tals der Schrecken durch das Portal trat: Der Fürst der Schatten (sieht ungefähr so aus:
Klick )
"Hmmm? Wer stört den Fürst der Schatten bei seiner Ruhe", fragte diese riesige Kreatur mit dröhnender Stimme. "Ahh...ein Geschöpf des Himmels. Zwei sogar...welch Überraschung"
"Ganz recht", sagte Casavir trocken. "Ich heiße Casavir und das ist Duncan"
"So, und was treibt euch in mein dunkles Heim, Geschöpfe Gottes?"
"Wir-ich..möchten dich um einen Gefallen bitten", sagte Casavir.
"Mich? Den Fürst der Schatten?"
"Ja, sonst wären wir nicht hier"
"Und welcher Grund bedarf euch, mich um meine Hilfe zu bitten?"
"Wir brauchen deine Schatten. Ich fürchte, die Vam-"
"Vampire!", hallte die Stimme des Fürsten wütend durch den Tempel. "Sie sind die Ausgeburten des Teufels! Sie unterstützen ihn. Ohne sie hätte ich diesen Bastard schon lange gestürzt und meine Schatten hätten seine Dämonen überrannt! Aber durch die Bluttrinker scheitern meine Eroberungsversuche jedes mal. Und das ganze nur, weil der Teufel seine Dämonen diese Edelsteine gibt, die die Schatten für immer von der Schattenebene und der Erde trennen! "
"Äh..ja..schön, oder auch nicht..wie auch immer. Jedenfalls, ich glaube, die Vampire werden die Engel bald angreifen. Die Engel haben zwar starke Krieger, doch sie sind naiv. Sie wollen ja sogar einen Friedensabkommen mit den Vampiren schließen"
"Welch Narren eure Artgenossen sind"
"Fantastisch, noch ein gleichdenkender. Nun, und ich fürchte, die Engel werden den Vampiren nicht standhalten. Hier kommst du ins Spiel."
"Und meine Schatten?", fragte der Fürst der Schatten.
"Richtig. Sie sind stark und wenn sie sterben, stehen sie sofort wieder auf. Das wäre die ideale Verstärkung, die die Engel brauchen" Dann trat eine lange Pause ein, bis der Fürst die Stimme erneut erhob.
"Du bekommst die Unterstützung meiner Schatten" Casavir war völlig überrascht. Sowas hatte er nicht erwartet.
"Und äh...du willst keine Gegenleistung für deine schatten?", fragte er vorsichtig.
"Oh, natürlich...die Gegenleistung. Nun, ich brauche nur einen kleinen Gefallen von dir. Deine Seele. Nach deinem Tod natürlich. Aber ich werde dich nicht töten, ich werde...warten"
"Meine Seele? Wozu, wofür, wogegen?"
"Oh, nun ja....ich habe dich beobachtet, schon seit deiner Geburt. Und ich weiß, dass du hervorragende Kenntnisse du in Sachen Taktik hast. Die habe ich nicht. Du könntest der Schlüssel sein, wie ich den Teufel endlich besiegen kann."
"Aber dir ist schon klar, dass es noch jahre dauern kann, bis ich sterbe?"
"Das macht mir nichts aus. Ich lebe schon seit tausenden von Jahren, da macht mir diese Zeitspanne nicht das geringste aus", antwortete die Schattenkreatur. Erneut trat eine Pause ein, denn Casavir dachte nach. Duncan zupfte an seinem Ärmel. "Tu das nicht! Du verkaufst deine Seele dem Schatten. Das ist nicht gut!", sagte er. Casavir hockte sich vor Duncan.
"Hör mal, ich weiß, das hört sich schlimm an, aber das ist es nicht. Es hat sogar etwas Gutes, denn ich kann die Truppen gegen den Teufel leiten. Und dem Teufel sind die Vampire treu ergeben. Damit hat mein Ableben noch einen Sinn, verstehst du das?" Duncan nickte langsam.
"Du...hast recht", sagte er. Casavir lächelte, tätschelte den Kopf seines Freundes und wandte sich wieder dem "Geschäftspartner" zu. "Einverstanden", sagte er. In dem eigentlich emotionslosen Gesicht konnte man doch irgendwie zufriedene Stellen entdeckten. "Schön", sagte der Fürst erfreut. Dann streckte er seine schwarze Hand in Casavirs Richtung und ein Amulett erschien. "Nimm dies. Wenn du die schatten benötigst, umfahre den Ring auf dem Amulett und sprich die Formel nach. Dann werden sie kommen"
"Vielen dank", sagte Casavir und er nahm das Amulett und legte es sich um. "Die Schatten werden dir immer zur Verfügung stehen"
"Wunderbar." Bevor Casavir sich umdrehte, schoss ihm noch ein Gedankenblitz durch den Kopf. "Ach, fürst der Schatten?", fragte er.
"Ja?"
"Ich schätze, wenn die Vampire die Engel angreifen, wird ein Großteil - den Großteil, einige werden sicher noch dasein - in der Schlacht nicht im Reich des Teufels sein. Darunter werden die besten Krieger sein, die zugleich die Edelsteine besitzen. Die Gelegenheit kannst du nutzen und angreifen. Du wirst den Teufel zwar nicht auslöschen können, ihn jedoch stark schwächen können. Das könnte nützlich für später sein."
"Großartige Idee!", sagte der fürst erfreut. "Ich werde sofort meine Truppen sammeln."
"Okay, wir werden jetzt gehen", verabschiedete sich Casavir und sie verließen den Tempel. Draußen angekommen, jubelte Casavir und er schlug vor, nach Agdin zu fliegen. Duncan stimmte zu und sie flogen zum Portal...
tbc -------> Portal
Thema: Tal des Schreckens 
Mi Aug 29, 2007 10:27 pm
